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Persönlichkeit: In der Psychologie versteht man unter Persönlichkeit die dauerhaften Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, die einen Menschen einzigartig machen. Sie wird von der Genetik, der Umwelt und den Lebenserfahrungen beeinflusst. Siehe auch Charakterzüge, Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Phillip R. Shaver über Persönlichkeit – Lexikon der Argumente

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Persönlichkeit/Bindungsstil/Sozialpsychologie/Shaver: Hazan and Shaver (1987(1), 1990(2)) entwickelten aus persönlichkeits- und sozialpsychologischer Sicht ein Selbstbericht-Mittel für den Bindungsstil von Erwachsenen, das für Experimente und Umfragen geeignet ist.
>Emotionale Bindung
, >Bindungstheorie, >Selbstbeschreibung.
In ihrer ursprünglichen Form bestand die Maßnahme aus drei kurzen Beschreibungen von Gefühlen und Verhaltensweisen in engen Beziehungen, die dazu bestimmt waren, erwachsene romantische Analogien der drei von Ainsworth, Blehar, Waters and Wall (1978)(3) identifizierten Bindungsstile zu charakterisieren.

Sicher: Ich finde es relativ einfach, anderen nahe zu kommen und fühle mich wohl, wenn ich von ihnen abhängig bin und sie von mir abhängig sind. Ich mache mir keine Sorgen, dass ich verlassen werde oder dass jemand mir zu nahe kommt.

Vermeiden: Es ist mir etwas unangenehm, anderen nahe zu sein. Ich finde es schwierig, ihnen völlig zu vertrauen und schwierig, mir zu erlauben, von ihnen abhängig zu sein. Ich bin nervös, wenn jemand zu nahe kommt und oft wollen andere, dass ich vertrauter mit ihnen umgehe, als ich mich wohlfühle.

Ängstlich: Ich finde, dass andere nur ungern so nahe kommen, wie ich es möchte. Ich mache mir oft Sorgen, dass mein Partner mich nicht wirklich liebt oder nicht bei mir bleiben will. Ich möchte meinem Partner sehr nahe kommen, und das schreckt manchmal die Leute ab.

Im Laufe der Zeit waren sich die Bindungsforscher weitgehend einig, dass Bindungsstile am besten als Regionen in einem zweidimensionalen (Angst durch Vermeidung) Raum konzipiert werden (z.B. Brennan, Clark und Shaver 1998(4); Fraley und Waller 1998(5)). Diese beiden Dimensionen werden konsequent in Faktoranalysen von Bindungsmaßnahmen gewonnen (z.B. Brennan, Clark und Shaver 1998(4)).
Corr I 236
Die beiden Dimensionen des Bindungsstils, die als die beiden Hauptarten der Bindungsunsicherheit gelten, können mit dem "Inventar der sechsunddreißig Item Erfahrungen in engen Beziehungen" (36 item Experience in Close Relationships - ECR) (Brennan, Clark und Shaver 1998)(6) gemessen werden, der sowohl in Bezug auf die interne Konsistenz als auch auf die Test-Testwiederholung zuverlässig ist und eine hohe konstruktive, prädiktive und diskriminante Validität aufweist (Crowell, Fraley und Shaver 1999(7); Mikulincer und Shaver 2007)(8).
>Verhalten, >Persönlichkeit, >Charakterzüge.

1. Hazan, C. and Shaver, P. R. 1987. Romantic love conceptualized as an attachment process, Journal of Personality and Social Psychology 52: 511–24
2. Hazan, C. and Shaver, P. R. 1990. Love and work: an attachment-theoretical perspective, Journal of Personality and Social Psychology 59: 270–80
3. Ainsworth, M. D. S., Blehar, M. C., Waters, E. and Wall, S. 1978. Patterns of attachment: assessed in the Strange Situation and at home. Hillsdale, NJ: Erlbaum
4. Brennan, K. A., Clark, C. L. and Shaver, P. R. 1998. Self-report measurement of adult romantic attachment: an integrative overview, in J. A. Simpson and W. S. Rholes (eds.), Attachment theory and close relationships, pp. 46–76. New York: Guilford Press
5. Fraley, R. C. and Waller, N. G. 1998. Adult attachment patterns: a test of the typological model, in J. A. Simpson and W. S. Rholes (eds.), Attachment theory and close relationships, pp. 77–114. New York: Guilford Press
6. Brennan, K. A., Clark, C. L. and Shaver, P. R. 1998. Self-report measurement of adult romantic attachment: an integrative overview, in J. A. Simpson and W. S. Rholes (eds.), Attachment theory and close relationships, pp. 46–76. New York: Guilford Press
7. Crowell, J. A., Fraley, R. C. and Shaver, P. R. 1999. Measurement of adult attachment, in J. Cassidy and P. R. Shaver (eds.), Handbook of attachment: theory, research, and clinical applications, pp. 434–65. New York: Guilford Press
8. Mikulincer, M. and Shaver, P. R. 2007. Attachment in adulthood: structure, dynamics, and change. New York: Guilford Press


Phillip R. Shaver and Mario Mikulincer, “Attachment theory: I. Motivational, individual-differences and structural aspects”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Shaver, Phillip R.

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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